15. Oktober 2016, 11.00 Uhr - 16.30 Uhr
Neumünster, Anscharkirche, Am Alten Kirchhof
Schuld, Erinnerung und Verantwortung (2)
Vorträge zum Umgang mit der NS-Vergangenheit in Kirche und Gesellschaft

Akademie-Studienleitung: Dr. Stephan Linck

Teilnahmegebühr: -

Anmeldung nicht erforderlich

Adresse: Anscharkirche, Am Alten Kirchhof, 24534 Neumünster

 

Bereits mit der Stuttgarter Schulderklärung vom Oktober 1945 setzte die Evangelische Kirche Deutschlands ein Zeichen zum Umgang mit dem eigenen Handeln während der NS-Zeit. Auch wenn aus heutiger Sicht zu viel ungenannt blieb – so wurde der Völkermord am europäischen Judentum nicht benannt – wurde sie gerade in den evangelischen Kirchen Norddeutschlands scharf kritisiert: die eigene Schuld dürfe nur bekannt werden, wenn auch die Kriegsverbrechen der Alliierten benannt würden. Zwanzig Jahre nach Kriegsende benannte die Ostdenkschrift der EKD nicht nur die eigene Schuld, sondern schlug auch die Übernahme von Verantwortung vor, indem die neue Grenzziehung Europas und die Westverschiebung Polens anerkannt und der Verzicht auf die deutschen Ostgebiete ausgesprochen werden solle.

Die Tagung will diese historische Entwicklung rekonstruieren und sich der Frage der Schuld von verschiedenen Seiten annähern.

Einführung: Dr. Stephan Linck, Evangelische Akademie der Nordkirche

Impulsvorträge:
"Die Schuld der Kirche und ihr guter Ruf –
 aus der Perspektive der Ausstellung
"
Pastor i. R. Ulrich Hentschel, ehemaliger Studienleiter des Arbeitsbereichs Erinnerungskultur
 der Evangelischen Akademie der Nordkirche

"Erinnern und Gedächtnis in der Bibel – theologische Anstöße
"
Pastor i. R. Dr. Jörn Halbe, ehemaliger Rektor des Pastoralkollegs in Ratzeburg

"Die Erbschaft jener Zeit. Zur transgenerationalen Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen – von Schuld, Scham und Verantwortung"

Gabi Mehmel, Soziologin, Pädagogin, Politologin, Fachberaterin für Psychotraumatologie, Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis

Podiums- und Plenardiskussion:

"Vom Erbe der Zweiten Schuld und seiner gegenwärtigen Bedeutung"

Besichtigung der Ausstellung "Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen" in der Anscharkirche am Samstagmorgen von 10:00 bis 11:00 Uhr möglich. Weitere Informationen auf www.nordkirche-nach45.de >

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Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung erforderlich

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