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Projekte

Intergenerativer Gemeinsinn im ländlichen Raum

Das Rostocker Büro unserer Evangelischen Akademie hat sich zusammen mit den Evangelischen Akademien in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) und Neudietendorf (Thüringen) an dem Modellprojekt "Vitalisierung ländlicher Räume durch intergenerative Zusammenarbeit" der Evangelischen Akademien in Deutschland e.V. (EAD) beteiligt. Gefördert wurde das Vorhaben durch das Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" des Bundesministeriums des Inneren.

Ziel unseres Teilprojektes war es, in zwei Kommunen im ländlichen Raum zu untersuchen, welche Möglichkeiten Menschen verschiedenen Alters haben, sich gemeinsam an der Gestaltung des Gemeindelebens zu beteiligen. Teilhabe am gesellschaftlichen Engagement sollte auf diese Weise erlebbar gemacht und gefördert werden.

Für das Teilprojekt ausgewählt wurden die Kommunen Satow (Mecklenburg) und Velgast (Vorpommern). Mittels einer Sozialraumanalyse und Interviews mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den politischen Verantwortungsträgerinnen und weiteren Akteuren wurden zunächst an beiden Standorten Potenziale und Herausforderungen analysiert.  Dem folgte die Begleitung der praktischen Gemeindearbeit. Der Diskussionsprozess und die erlebte und gestaltete Praxis wurden fortlaufend reflektiert und durch die beiden Universitäten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern wissenschaftlich begleitet.

Inzwischen ist das zweijährige Projekt beendet und die Ergebnisse sind ausgewertet. Ein wesentliches Fazit ist, dass Nachhaltigkeit, Authentizität und soziale Akzeptanz verstetigte Strukturen benötigen. Zudem sind Schlüsselpersonen wichtige Faktoren für erfolgreiche Veränderungen in einer Gemeinde. Deshalb gilt es, solche Personen zu identifizieren, um mit ihnen gemeinsam zur Vitalisierung ihrer Gemeinde beizutragen. Damit Vernetzung gelingt, müssen Kommunen, Spitzenverwaltung, Akteure der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Wissenschaft sowie alle vor Ort relevanten Schlüsselpersonen in den Diskurs einbezogen werden und durch entsprechende Plattformen in Austausch gebracht werden.


 

 

 

 

Die vorhandenen sozialen, genderspezifischen und intergenerativen Differenzierungen sowie die jeweiligen individuellen Interessen innerhalb einer Gemeinde sind wichtige  impulsgebende Faktoren für die Identität und die Entwicklung eines Gemeinwesens. Öffentliche und gesellschaftlich akzeptierte Orte der Begegnung können die Kommunikation und damit ein vitales Gemeindeleben unterstützen. Solche Orte müssen zu Stätten der Identifikation aller Bevölkerungsgruppen werden, an denen sich die Generationen ohne Konkurrenz begegnen können.

Zum Abschluss des Projekts entstand eine Handreichung>, die die genannten und weitere Konsequenzen benennt. Des Weiteren gibt es eine dreibändige Publikation, in der alle Analysen und Ergebnisse ausführlich dargestellt werden.

Die Evangelische Akademie der Nordkirche wird sich weiterhin mit Tagungen und Fachgesprächen dem Thema der Stärkung der Zivilgesellschaft in den ländlichen Räumen widmen.

 

Weitere Informationen erteilen: Klaus-Dieter Kaiser und Tatiana Volkmann 

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