1. Dezember 2024, 11.00 Uhr
Hamburg, Abaton Kino, Allende-Platz 3 / Grindelhof
Fluchtpunkt London
Die Exilregierungen im Kampf gegen Nazideutschland | Filmreihe: Die Rückkehr der Täter.
Film und Gespräch

Akademie-Studienleitung: Dr. Stephan Linck
Mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft Hamburg e. V., der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem AStA Uni Hamburg. Referat für international Studierende

Teilnahmegebühr: 10 Euro, ermäßigt: 7,50 Euro

Programm

Anmeldung nicht erforderlich

Adresse: Abaton Kino
Allende-Platz 3 / Grindelhof, 20146 Hamburg

Die 1939 und 1940 erfolgte totale militärische Okkupation Mittel-, Nord- und Südeuropas führte dazu, dass die besetzten Länder – die Tschechoslowakei, Polen, Norwegen, Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Jugoslawien und Griechenland – Regierungen im Exil bildeten, deren Sitz  ab 1940 London wurde. Es waren prominente Persönlichkeiten, die von dort aus den Widerstand gegen Nazi deutschland organisierten – der Präsident der Tschechoslowakei, Edvard Benˇes, der polnische General Wladislav Sikorski, der König von Norwegen, Haakon und die Königin Wilhelmina der Niederlande. Aber auch ein völlig unbekannter französischer General, Charles de Gaulle, der die Bewegung "Freies Frankreich" vertrat und die vertriebenen Könige von Jugoslawien und Griechenland schlossen sich dem Bündnis an. Zunächst war dieses nur der lebendige Beweis, dass Hitlers "Neues Europa" jeder Legitimität entbehrte. Aber dann wurden die neuen Exilregierungen zu Informationszentren über die Verbrechen und zu Initiatoren der Widerstandsbewegung in ihren jetzt besetzten Ländern. 1943 entstand aus diesem Bündnis die "United War Crimes Comission", die zur Planungsinstanz für die späteren Nürnberger Prozesse wurde. Aber der Sieg über den deutschen Faschismus 1944/45 bedeutete für einige der befreiten Völker – die Polen und die Tschechoslowaken – auch eine Katastrophe: sie wurden zu Gefangenen Stalins. "Fluchtpunkt London" ist ein Exempel für den europäischen Widerstand, die Unberechenbarkeit der Geschichte und den Untergang des alten Mitteleuropa.

SÜDWESTFUNK, 1991, 90 MINUTEN
Sowjetische Kriegsgefangene aus dem Kessel von Bialystok im Juli 1941. Der bewaffnete Begleiter ist ein Angehöriger der Feldgendarmerie der Wehrmacht. © DHM, Berlin, Inv.-Nr. GG 428/6a / Gerhard Gronefeld
Karten: Tel: 040-41 320 320 von 15-22 Uhr,
Vorverkauf für alle Termine ab 9. September 2024
(Abatonkasse oder abaton.de)