Wir bieten Formate für unterschiedliche Zielgruppen an - hier können Sie eine kleine Auswahl entdecken:
Der Landesjugendring Mecklenburg Vorpommern (MV) und Landtag M-V veranstalten das Beteiligungsprojekt "Jugend im Landtag" seit 2000, und die Evangelische Akademie der Nordkirche mit ihren Regionalzentren für demokratische Kultur ist seit dem Start dabei eine verlässliche Kooperationspartnerin. 70 bis 100 Jugendliche aus ganz Mecklenburg-Vorpommern schmieden hier in Workshops gemeinsam Ideen und formulieren daraus Forderungen für ein jugendgerechteres Bundesland. Die Ergebnisse werden zumeist kreativ formuliert, präsentiert und direkt im Landtag mit den Abgeordneten diskutiert. In Workshops wurden z.B. Themen wie "Walk of childhood - Kinderrechte in Mecklenburg-Vorpommern", "Mobilität in M-V – wie mobil ist die Jugend?", "Willkommenskultur in M-V" oder "Bildung ist mehr als Schule" aufgearbeitet und recherchiert. Expertinnen und Experten wurden befragt, Ideen geschmiedet und Forderungen für die Förderung und Stärkung der Mitwirkung von jungen Menschen im Land aufgestellt. Die Evangelische Akademie der Nordkirche mit ihren Regionalzentren für demokratische Kultur begleitete und unterstützte die Jugendlichen in einzelnen Workshops.
Im Jahr 2012 entstand so zum Beispiel eine Collage zu den Kinderrechten, die auch die Grundlage für ein Gespräch mit der damaligen Landessozialministerin Manuela Schwesig war. Im Jahr 2014 wurde die Forderungen "Bildung ist mehr als Schule" mittels eines Tischfußballspiels präsentiert und mit den Abgeordneten in einem "World-Café" diskutiert. 2016 stand ganz im Zeichen der Mobilität. Die Studienleiterinnen der Evangelischen Akademie der Nordkirche mit ihren Regionalzentren für demokratische Kultur entwickelten im Vorfeld von "Jugend im Landtag" zusammen mit Jugendlichen eine digitale Rallye, die den ca. 80 Jugendlichen bei der Veranstaltung eine räumliche Orientierung im Schloss und einen Einblick in die Arbeit des Landtages gaben. Außerdem fand ein Workshop über die Beweglichkeit von Jugend in M-V statt, mit Silke Gajek, damalige Vizelandtagspräsidentin und Abgeordnete der Partei B90/Die Grünen, und Patrick Dahlemann, Landtagsabgeordneter der SPD.
"Jugend im Landtag" ist in Mecklenburg-Vorpommern zu einem nicht mehr wegzudenkenden landesweit wirkendem Format der Jugendbeteiligung geworden. Es fördert durch jungendgerechte Formate Verständnis, Motivation und Mitwirken junger Menschen gegenüber demokratischen Prozessen. Politikerinnen und Politiker kommen mit Jugendlichen in einen Dialog auf Augenhöhe. So kann wechselseitige Perspektivübernahme gelingen und eine demokratische Diskurskultur intergenerationell stattfinden.
Ansprechpartnerin: Claudia Kühhirt
Wie können Lehrkräfte im Unterricht Wissen über die DDR vermitteln? Wie fühlte sich ein Fahnenappell in der DDR an? Welche Bilder der DDR wollen Journalisten und Journalistinnen zeichnen? Wie können Menschen mit DDR-Sozialisation ihre eigenen biografischen Erfahrungen reflektieren und aktuelle Diskurse einbringen? Diesen Fragen gehen die Teilnehmenden während des Seminars in Theorie und Praxis nach. Das Seminarkonzept wurde in einer Kooperation mit dem Dokumentationszentrum des Landes MV für die Opfer der Diktaturen in Deutschland in Schwerin und dem Prora-Zentrum in Prora auf Rügen in Vorbereitung auf "DDR-Projekttage" an Schulen für Pädagoginnen und Lehrer entwickelt.
Ansprechpartnerin: Nora Nübel
Nicht nur im Wahlverhalten zeigen sich noch immer Unterschiede zwischen Ost und West. Menschen, die in der DDR sozialisiert wurden und den Umbruch der 1980er Jahre sowie die Transformation ab Ende 1989 miterlebt haben, verfügen über andere biografische Spezifika, als Menschen, die in der alten Bundesrepublik aufgewachsen sind und vergleichbare Brüche nicht aus eigenem Erleben kennen. Der Umgang mit einem autoritären staatlichen System bei gleichzeitigen privaten Freiheiten in engen Grenzen, die Selbstermächtigung bei parallelem Überwachungs- und Repressionsdruck sowie die vollständige Transformation des politischen und wirtschaftlichen Systems ab Ende 1989 und die dadurch entstehende Zivilgesellschaft sowie andere gesellschaftliche Änderungen haben Folgen für Einzelne und wirken auch in Mecklenburg-Vorpommern bis in die Gegenwart auf demokratische und demokratiefeindliche Haltungen und Handlungen. Diese Spezifika sichtbar, sagbar und für Maßnahmen der Demokratie-Bildung nutzbar zu machen, ist ein wichtiges Anliegen unserer Regionalzentren.
Im biografischen Erzählcafé können unterschiedlichste Menschen zusammen kommen und sich auf Augenhöhe begegnen - hier geht es um die Wahrnehmung und Akzeptanz vielfältiger Erfahrungen. In konstruktiven und wertschätzenden Gesprächsrunden können Teilnehmende so sich selbst und andere kennenlernen.
Veranstaltungsbericht Erzählcafé "Frauen erzählen"
Ansprechpartnerin: Claudia Kühhirt
In Zusammenarbeit mit den Rostocker Fraueninitiativen e.V. entstand 2019 die Wanderausstellung "Wende Weilblich". Die Ausstellung rückt das Engagement von Frauen in Rostock ab 1989 in den Fokus. Sie zeigt Biografien Engagierter, Projekte und Politik von Frauen in Rostock und erweitert so den Blick auf die "Friedliche Revolution". In Führungen und Diskussionsrunden bietet sie Anlass zum Gespräch über Engagement, Rollenbilder und feministische Traditionen.
Ausleihe möglich via Mail
Einblick in die Ausstellung beim Frauenkulturverein Die Beginen e.V.
Ansprechpartnerin: Dr. Steffi Brüning